Reni und Marcel oder auch bekannt als Swiss Nomads, leben ihren Traum. Seit 2007 sind die beiden Nonstop auf Reisen und entdecken die große weite Welt. Während dieser langen Zeit haben sie viele spannende Erfahrungen gesammelt und zahlreiche Abenteuer erlebt. Wir haben ihnen einige Fragen gestellt und mehr über ihr Leben unterwegs erfahren. In diesem Interview erzählen die beiden von ihren Reisen, wie alles begann und wohin sie ihre Wege führten!

Ein reisesüchtiges Paar, so beschreiben sich Marcel und Reni. Die beiden Reiseblogger und Tauchlehrer sahen schon viel von der Welt. Malediven, Australien, Neuseeland, Sri Lanka oder die Mongolei sind nur einige der Orte, welche sie bereits bereisten. Sie haben deshalb sehr viel zu erzählen und erlebten unzählige außergewöhnliche Abenteuer.

Ihr aktuelles Projekt: Ein Roadtrip um die Welt! In Australien begann die neue Reise in ihrem vor Ort gekauften Toyota Landcruiser. Von dort aus ging es weiter über Süd-Korea nach Russland und dann in Richtung Europa, was für eine abenteuerliche Route!

Das Reisefahrzeug der Swiss Nomads

Der Toyota Landcruiser ist kein klassischer Van, nichtsdestotrotz ist er für viele das ideale Reisefahrzeug. Der robuste und zuverlässige Geländewagen wird von Overlandern wegen seiner unglaublichen Laufleistungen und der extremen Geländegängigkeit geschätzt. Nur wenige andere Fahrzeuge genießen weltweit einen derart guten Ruf.

  • Marke: Toyota
  • Model: LandCruiser 4×4
  • Jahrgang: 2007
  • Motorisierung: 4.5 L Turbo, 8 Zylinder
  • Treibstoff: Diesel
  • Getriebe: 5 Gang Schaltgetriebe
  • Verbrauch: 11 Liter pro 100 km/h
  • Fahrzeugausbauer: ehemaliger Britz Camper, den wir nun selber neu umbauen

Erfahrungen aus über 10 Jahren reisen!

Seit über 10 Jahren seid ihr auf Weltreise. Was hat euch dazu bewegt in der Schweiz alles zu verkaufen und in dieses Abenteuer zu starten?

Als wir im 2007 losgezogen sind, wollten wir uns die Welt anschauen. Mit einem One-Way Ticket sind wir nach Thailand und haben viele Länder Südostasiens bereist. Unterwegs haben wir dann unser Hobby zum Beruf gemacht und sind Tauchlehrer geworden. Das war die beste Entscheidung, denn dies hat uns ermöglicht, an den schönsten Plätzen der Erde zu leben und zu arbeiten. Wir haben den Luxus eines schönen Hauses und zwei Autos gegen die Freiheit ausgetauscht. Für uns war dies das Beste, was wir je getan haben.

Ihr habt schon viele Länder durchreist und dabei einige Erfahrungen gesammelt. Was war das eindrücklichste Erlebnis eurer Reise?

Das eindrücklichste Erlebnis unserer Reise war die Canning Stock Route in Australien. Die anspruchsvolle 4WD Strecke führt 1‘900 km mitten durch das Outback Australiens. Wüste, Sanddünen, Salzseen, Kamele und ganz viel nichts. Die Fahrt durch einsamstes Gebiet fernab der Zivilisation war ein unbeschreibliches Abenteuer. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 23 km/h und so haben wir drei Wochen für die gesamte Strecke gebraucht. Das Unvergesslichste am ganzen Trip waren die sagenhaft schönen Sternenhimmel. In diesem Bericht erzählen wir mehr über unser größtes 4WD-Abenteuer.

Reisen und leben auf so engem Raum ist nicht immer einfach, da kann man schon mal an seine Grenzen stoßen. In welchen Situationen kommt ihr an eure?

Wir lieben das Campen und die Freiheit. Das Leben auf engem Raum ist im Normalfall für uns kein Problem. Es gibt aber schon schwierigere Situationen, wenn es zum Beispiel tagelang regnet oder es sehr kalt ist. Dann ist es in unserem kleinen Camper auf die Dauer schon sehr eng. Aus diesem Grund reisen wir, wenn immer möglich der Sonne und dem Sommer nach.

Was gibt euch die Stärke in schwierigen Momenten wieder weiter zu machen?

Reisen ist unser Leben und wir können es uns im Moment nicht vorstellen, sesshaft zu werden. Wenn wir ausgelaugt sind oder Reisemüdigkeit spüren, suchen wir uns einen Ort, wo wir länger bleiben können. Sei es an einem schönen Strand oder bei einem Housesitting. Auch wenn unser Leben in Freiheit nicht immer einfach ist, möchten wir es um nichts in der Welt eintauschen.

Schon bald startet ihr in ein neues Abenteuer. Verratet ihr uns wohin die Reise als Nächstes geht?

Sehr gerne. Im Februar starten wir ein weiteres großes Abenteuer. Südamerika ist unser Ziel. Wie wir auf den amerikanischen Kontinent gelangen, verraten wir bald auf unserer Swiss Nomads Facebook Fanpage.

Eine Langzeit reise finanziert sich nicht von alleine. Wie ermöglicht ihr es euch, durch die Welt zu reisen?

Wir haben viele Jahre in der Schweiz gearbeitet und für unsere Zukunft gespart. Zudem haben wir zwischen den Reisen als Tauchlehrer gearbeitet. So konnten wir uns jeweils die nächste Reise finanzieren, ohne unsere Ersparnisse in der Schweiz anzutasten.

Viele Menschen klammern sich an das Gefühl von Sicherheit. Wie seht ihr das? Seid ihr Sicherheitsmenschen oder genießt ihr lieber den Moment?

Wir genießen den Moment, ganz klar. Natürlich denken wir aber auch an die Zukunft und haben uns entsprechend abgesichert.

Momentan seid ihr zurück in der Schweiz, um euer Fahrzeug auf das nächste Abenteuer vorzubereiten. Gibt es etwas, was ihr aus der Heimat vermisst?

Was wir am meisten vermissen auf Reisen sind unsere Familien und Freunde. So genießen wir es im Moment umso mehr, wieder nahe bei der Familie und unseren Freunden zu sein.

So eine Reise verlangt der gemeinsamen Beziehung einiges ab. Wie hat euch das neue Leben in Bezug auf die Beziehung geprägt oder sogar verändert?

Unterwegs im Camper sind wir 24/7 zusammen. Das schweißt zusammen. Gemeinsam die Welt entdecken und die Erlebnisse teilen, ist für uns das größte Geschenk. Oft sagen wir zueinander: „Weißt du noch…“ und der andere weiß genau, wovon man redet.

Gibt es Länder, welche ihr nicht weiter empfehlen würdet? Wenn ja, weshalb ratet ihr davon ab, diese zu besuchen?

Bis jetzt haben wir noch keine Länder bereist, die wir für unsicher gehalten haben oder davon abraten würden. Es gibt aber schon Länder, die wir meiden und für uns nicht in Frage kommen. Wir informieren uns vor der Einreise in ein neues Land bei anderen Reisenden und schauen uns auch die Reisehinweise des EDA an.

Nach einem eigenen Projekt weiß man immer mehr als davor. Wenn ihr in der Zeit zurück und das Projekt mit dem bestehenden Wissen starten könntet, was würdet ihr anders machen?

Die letzten sechs Monate sind wir definitiv zu schnell gereist. Von Australien haben wir nach Südkorea verschifft, sind drei Monate später mit der Fähre nach Russland, dann quer durch das riesige Russland und die Mongolei gefahren bis wir vor kurzem Europa erreicht haben. Leider ging es aus diversen Gründen nicht anders. Ein nächstes Mal würden wir uns jedoch mehr Zeit lassen.

Als Langzeit Reisende habt ihr bestimmt einige Tipps und Tricks auf Lager. Was möchtet ihr unseren Lesern mit auf ihren Weg geben?

Höre nicht auf Vorurteile. Viele Länder werden in den Medien anders dargestellt, als sie wirklich sind. Sieh dir die Welt mit eigenen Augen an. Du wirst staunen, wie schön und spannend es da draußen ist. Und die Menschen sind an vielen Orten so unglaublich gastfreundlich.

Könnt ihr euch vorstellen, irgendwann wieder in ein „normales“ Leben zurückzukehren?

Im Moment nicht. Das Leben im Camper ist unser „normales“ Leben geworden. Aber wie heißt es so schön: Sag niemals nie.

Es hat großen Spaß gemacht mehr über die zwei reiselustigen Schweizer erfahren zu dürfen und wir wünschen ihnen alles Gute für ihre zukünftigen Pläne! Es ist überaus inspirierend zu sehen, dass eine Langzeit Reise so viel Freude bereiten kann! Wer die zwei sympathischen Overlander während ihren Abenteuern verfolgen möchte, dem empfehlen wir, auf ihrem ausführlichen Blog, ihrer Facebook Seite oder dem Instagram Kanal vorbei  zu schauen, welche sie zahlreichen Informationen und mit regelmäßigen Updates füllen.